Der Mulargia- und der Flumendosa-See – Sardinien: ruhige Gewässer, bewaldete Ufer und tiefe Stille im Herzen der Insel.
Die Seen Mulargia und Flumendosa befinden sich im mittleren Süden Sardiniens, eingebettet zwischen Granithügeln und sanften Reliefs von Sarcidano und Barbagia di Seulo. Entstanden aus hydraulischen Staudammarbeiten, sind sie heute schwebende Landschaften, in denen Natur, Wasser und ländliche Erinnerung in einem fragilen und harmonischen Gleichgewicht koexistieren. 🌿 Natur in luftiger Höhe und regenerierende Stille:
Die Ufer der beiden Becken sind von Steineichen, Flaumeichen, Erdbeerbäumen und Schilf bevölkert. Die Farben variieren je nach Jahreszeit: intensive Grüntöne im Frühling, goldene Reflexe im Sommer, niedrige Nebel im Herbst. Die Fauna ist reich und diskret: Kormorane, Reiher, Raubvögel und unter Wasser Karpfen, Barsche und Forellen. Es ist ein vom Tourismus wenig bereistes Gebiet, in dem die Zeit langsam vergeht.
👉 Tipp: Kajakfahren Sie mit dem Kajak auf den Mulargia-See im Morgengrauen: Das stille Wasser spiegelt den Himmel, und alles scheint still und lebendig zugleich. 🚣 Erlebnisse zwischen Wasser und Land:
Beide Seen eignen sich für Bootsfahrten, Sportfischen, malerisches Trekking und Tage der totalen Entspannung. Von Nurri, Orroli, Goni und Seui aus gibt es Wege, die an alten Schafställen, hohen Wäldern und natürlichen Aussichtspunkten vorbeiführen. Abseits der überfüllten Küsten bietet dieses Süßwasser-Sardinien eine intimere Dimension.
👉 Tipp: Gehen Sie hinauf zum Aussichtspunkt des Flumendosa-Sees in der Nähe von Villanova Tulo: Der Blick umfasst den See und die Gipfel des Gennargentu in der Ferne. 🏞️ Archäologie und Traditionen vor der Haustür:
Nicht weit von der Küste entfernt gibt es wichtige nuraghische Stätten wie die Nuraghe Arrubiu (Orroli) und Pranu Mutteddu (Goni), heilige Gebiete, Domus de Janas und pastorale Siedlungen, die von Jahrtausenden kultureller Kontinuität erzählen. In vielen Dörfern haben sich noch die traditionelle Architektur, Gemeinschaftsöfen und saisonale Rituale im Zusammenhang mit Wasser und Land bewahrt.
👉 Tipp: Besuchen Sie die Nuraghe Arrubiu am späten Nachmittag und essen Sie dann in einem Bauernhaus in Nurri zu Abend, das auf lokalen Produkten und Wein aus der Region basiert. 🍴 Nüchterne Küche und authentische Aromen:
Die Umgebung des Sees hat wenig Einfluss auf die Küche, die in der agro-pastoralen Tradition verankert bleibt: Suppe mit Fenchel, Lamm mit Artischocken, Pani de Saba, gereifter Käse und Mandeldesserts. Die nahe gelegenen Weingüter produzieren robuste Weine, die sich ideal zu deftigen Gerichten eignen.
👉 Tipp: Probieren Sie das scharfe Civraxiu mit Pecorino-Käse und Distelhonig: Brot, Käse und Süße in der essentiellsten Form. 🎉 Community-Events und aufrichtige Gastfreundschaft:
Die Dörfer mit Blick auf die Seen feiern Wasser und Land mit Patronatsfesten, Bauerntagen, Festivals und Sommerkonzerten an den Ufern. Die Gastfreundschaft ist diskret, aber tiefgründig: Man teilt das Essen, das Wetter und die Landschaft auf natürliche Weise. Es ist ein weniger bekanntes Sardinien, aber näher.
👉 Tipp: Nehmen Sie an einem Sommerfestival in Seulo oder Nurri teil: Musik, lokale Gerichte und die Reflexion des Sees in der Abenddämmerung tun ihr Übriges.
Zwischen den Seen von Mulargia und Flumendosa ist das Wasser nicht nur eine Ressource: Es ist ein langsamer Rhythmus, ein ruhiger Horizont und ein Spiegel eines stillen und tiefen Sardiniens.