Barbagia – Sardinien: alte Berge, schwebende Dörfer und eine in Stein gemeißelte Identität.
Die Barbagia ist das raue und tiefe Herz Sardiniens. Er erstreckt sich am Fuße des Gennargentu und umfasst Berggebiete, Hochebenen, wilde Schluchten und stille Täler. Hier gibt es Dörfer wie Orgosolo, Oliena, Fonni, Gavoi, Mamoiada, jedes mit starken Traditionen, eigenen Dialekten und einer alten Verbundenheit mit dem Land und dem Ritus. ⛰️ Senkrechte Landschaften und unberührte Natur:
Die Berge der Barbagia dominieren die Landschaft mit Gipfeln, die 1800 Meter hoch sind, wie z.B. Punta La Marmora. Die Wälder aus Steineichen, Kastanien und Flaumeichen wechseln sich mit tiefen Schluchten und grasbewachsenen Hochebenen ab. Die Fauna ist typisch für das Inselinnere: Mufflons, Steinadler, Wildschweine, aber auch Schafe und Hirten, die jeden Weg kennen. Das Klima, das kühler ist als der Rest Sardiniens, verstärkt die wilde Schönheit und die chromatischen Kontraste.
👉 Tipp: Erreichen Sie den Monte Spada oder den Supramonte di Orgosolo für einen Ausflug zwischen Kalksteinwänden, Wäldern und grenzenlosen Ausblicken. 🏘️ Stolze Dörfer und lebendige Erinnerung:
Die Dörfer der Barbagia haben sich eine stark verwurzelte Identität bewahrt. Die Granithäuser, die gepflasterten Straßen, die intimen Plätze erzählen von einer Gemeinschaft, die Widerstand leistet und sich erneuert. Orgosolo ist berühmt für seine politischen Wandmalereien; Mamoiada für die archaischen Masken der Mamuthonen; Fonni ist die höchstgelegene Stadt Sardiniens, die oft vom Schnee weiß wird.
👉 Tipp: Besuchen Sie Gavoi während des Festivals Die Insel der Geschichten: Literatur, Musik und Worte in der Kulisse eines authentischen Dorfes. 🥾 Ausflüge und heilige Orte:
Die Barbagia ist ein Paradies für alle, die Trekking und langsame Spaziergänge lieben. Zu den unumgänglichen Zielen gehören: die Schlucht von Gorroppu, das Nuraghendorf Tiscali, die Schlucht von Sa Giuntura und die Höhlen von Su Sercone. Überall tauchen Überreste alter Epochen auf: Nuraghen, Gräber der Riesen, Domus de Janas und vereinzelte romanische Kirchen.
👉 Tipp: Nehmen Sie an einer geführten Wanderung im Supramonte di Oliena teil: Wilde Natur und uralte Legenden begleiten Sie Schritt für Schritt. 🍽️ Intensive Aromen und altes Wissen:
Die Küche der Barbagia ist reichhaltig, robust und unverwechselbar. Zu den typischen Gerichten gehören Carasau-Brot, Culurgiones, Lamm mit Myrte, gekochtes Schaf, gereifter Käse wie sardische Blüten und Süßigkeiten aus Honig, Walnüssen und Mandeln. Verpassen Sie nicht die Rotweine wie Cannonau di Oliena und die lokalen Kräuterdestillate.
👉 Tipp: Probieren Sie Frattau-Brot in einem traditionellen Haus in Oliena, begleitet von einem Glas Nepente: rustikal, tiefgründig, authentisch. 🎉 Ahnenriten und widerständige Kultur:
Die Barbagia feiert ihre Zeit mit Festen, die das Heilige und das Profane verbinden. Der Karneval von Mamoiada und Ottana gehört zu den ältesten in Europa. Im Herbst öffnen die Dörfer ihre Häuser für den "Herbst in der Barbagia": eine Reise durch Handwerk, Essen, Traditionen und Begegnungen. Jedes Dorf erzählt seine Seele mit Stolz und Leidenschaft.
👉 Tipp: Nehmen Sie am Herbst in der Barbagia in Olzai oder Sarule teil: Sie werden die Authentizität durch Hände entdecken, die kneten, schnitzen, erzählen.
In der Barbagia bleibt die Zeit nicht stehen: Sie verdichtet sich, man hört zu, man erkennt sie. Es ist ein Land, das nicht danach strebt, zu gefallen, sondern weiß, wie man in Erinnerung bleibt.